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Die Kirche.

Die Kirche in Eenum ist eine der ältesten Backsteinkirchen in der Provinz Groningen (weit im Norden der Niederlande). Sie wurde im letzen Viertel des 12. Jahrhunderts gebaut. Das Gebäude hat fast keine Verzierungen oder Verschönerungen. Der architektonische Stil ist in seinem Ursprung romanisch. Über die Jahre hinweg erfolgten etliche Renovierungen. Die Außenwand der Nordseite hat noch immer Reste eines Fensters, das noch deutlich zu sehen ist. Der Eingang zur Kirche war ursprünglich auf der Westseite, was am Turm erkennbar ist. Ein Bogen eines frühen romanischen Eingangs ist noch auf der Südseite zu sehen. Ein guter Beobachter erkennt, dass die großen gotischen Fenster später hinzugefügt wurden. Auch gab es noch andere Eingänge. Z.B. Einer auf der Nordseite für die Frauen, der zugemauert wurde, aber auf der Außenseite noch gut ssichtbar ist, und auf der Südseite ein Eingang für Männer. Dies ist ebenso der heutige Eingang.

Die Kirche war nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Treffpunkt. Innen ist es trocken und windstill. (Groningen hat ein Meeresklima und deshalb oft Wind und Regen) Der Friedhof in der Nähe der Kirche war auch ein Ort für soziale Aktivitäten. Die Grabsteine tragen nicht nur Inschriften der Namen und Lebensdaten der Verstorbenen, sondern auch Reime und Verse über die Endgültigkeit des Lebens und über die Trauer über die Abwesenheit der Verstorbenen.

Halt an, Wanderer und lies;
Die Überreste, die hier ruhen,
werden früher oder später deine sein;
(frei übersetzt).


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Das Eigentum von Kirche und Turm wurden 1973 an die Stiftung "Stichting oude Groninger Kerken" übertragen.

Während den Restaurierungen 1976/1977 wurden einige gravierte Steine hinter der Kanzel entdeckt. Man glaubt, dass dies ein Gedenkstein zu Ehren von Reindt Alberda, einer Lordschaft von Eenum ist. Der Text listet die Aufgaben auf, die er hatte. Der Stein wurde nachträglich in der Nordwand der Kirche platziert. Die Familie Alberda fühlte sich sehr von den Angelegenheiten des Dorfes betroffen. Sie spendeten die Orgel, gebaut vom berühmten Orgelbauer Arp Schnitger 1704.

Die Orgel.

1704 baute Arp Schnitger eine einmanualige Orgel mit dem Manual auf der Rückseite.
1809 fügt Orgelbauer Freytag das Pedal hinzu. Das Windwerk musste ausserhalb des Gehäuses platziert werden und wurde auf eine Allee gestellt. Ein Teil der Windkanäle wurde erneuert und zwei Schöpfbälge (wie Kaminblasebälge) wurden hinzugefügt. Es besteht die Vermutung, dass auch die Stimmung verändert wurde. Es wurde von mitteltönig zu gleichschwebend gestimmt.
Ca.1845 veränderte der Orgelbauer Petrus van Oeckelen die Orgel, indem er drei Schnitger-Register entfernte, um dem Stil des 19. Jahrhunderts gerecht zu werden. Daher wurde eine neue Viola da Gamba 8 Fuß hinzugefügt.
1891 baut Jan Doornbos aus Groningen einen hochkant stehenden Magazinbalg und ersetzte damit die zwei Schöpfbälge von Freytag.
1987 findet die Restauration durch die "Gebroeders Reil" aus Heerde statt. Alle früheren Veränderungen wurden rückgängig gemacht bis zum Zeitpunkt von 1809, inklusive der kurzen Oktave. Das Pedal von Frey und die Bälge von Doornbos bleiben. Die Klangfarbe, die verschwunden war, wurde wiederhergestellt, siehe Disposition

Die Kirche von Eenum auf einem hohen Berg, mit ihrer schönen Arp Schnitger-Orgel, und das Dorf mit seinen schönen kleinen Straßen zusammen mit den charakteristischen Häusern bilden eine wunderschöne Szene.
Der Frieden und die Ruhe in der flachen Groninger Landschaft machen sie zu einer echten Sehenswürdigkeit.



Kurze Biografie von Arp Schnitger

Arp Schnitger wurde in Deutschland geboren und lebte von 1648 bis 1719. Er war weltberühmt und wird als der bekannteste Orgelbauer in der Zeit des nordeuropäischen Barock angesehen.

Schnitger kombinierte die Orgelgrundsätze der Renaissance mit den früh-barocken Bauprinzipien. Er baute Orgeln in Deutschland und den Niederlanden, aber auch in Portugal, Spanien, England, Brasilien und Russland. Schnitger wurde zuweilen der Stradivari der Orgelbauer genannt. Die Orgeln haben eine unglaubliche Anzahl an Klangfarben und sind, gemäß den Organisten, "sehr spielbar und funktionieren immer". Er baute insgesamt 170 Orgeln, davon 110 komplett neu. Über 30 existieren noch heute, größstenteils in Norddeutschland.
Er war mit seiner Arbeit sehr präzise und sorgfältig. Oft untersuchte er den Standort, bevor er mit der Arbeit begann. Schnitger und seine Arbeiter bauten die Instrumente in der Werkstatt. Seine wichtigste Werkstatt war in Hamburg. Der Transport wurde per Schiff durchgeführt. Die anderen Teile der Orgel, wie der Orgelkasten, die Holzschnitzereien und die Verzierungen wurden meistens von den örtlichen Kunsthandwerkern gefertigt.

Die Arbeit von Schnitger in Groningen

Schnitgers größtes Talent war die Tatsache, dass er die besten Orgelbauer seiner Zeit gewinnen konnte. Er hatte eine Mannschaft in Magdeburg, in Bremen und in Groningen. In Groningen arbeitete er mit seinen Kunsthandwerkermeistern Johannes Radeker und Rudolf Garrels zusammen. Er arbeitete ebenfalls mit dem Stadtarchitekten Allert Meyer und Jan de Rijk, einem der besten Steinmetze aus dieser Zeit. Die Gruppe bestand aus Lehrlingen und Gesellen, die die Orgel montierten und die Wartung durchführten. Die Einstellung der Klangfarbe wurde von Arp Schnitger gut bestimmt, bevor die Orgel gebaut wurde, wurde aber von ihm selbst und später von einem seiner Söhne abgerundet. Die große Sorgfalt, Präzision, die hohen Qualitätsstandards, die er setzte, und die Zusammenarbeit mit Anderen führte zu wunderschönen Musikinstrumenten.

In Groningen gibt es noch acht spielbare Orgeln aus seiner Hand. Bekannte Orgelbauer der heutigen Zeit plädieren dafür, die Restaurationen vor allem konservierend durchzuführen. Dies beinhaltet, dass exakt die gleichen Produktionsmethoden und Materialien benutzt werden sollten wie zur Zeit, als die Orgel gebaut wurde.

Es ist nicht bekannt, wie Schnitger aussah, weil es keine Portraits von ihm gibt. Aber man glaubt, dass er den Satz "Gott allein die Ehre" in die Orgel in seiner örtlichen Kriche in Neuenfelde schnitzte.

Mehr Informationen finden Sie auf www.arpschnitger.nl.

Quelle: Trust " Oude Groninger Kerken", de Mixtuur.
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